In der Praxis findet dieses Konzept Anwendung, um den optimalen Zeitpunkt zum Übergang von einer bestehenden Technologie auf eine innovative Technologie zu bestimmen. Dadurch können Investitionen in unrentable Technologien reduziert und somit erfolgversprechende innovative Technologien gefördert werden. Durch die Bestimmung des optimalen Übergangszeitpunktes ergeben sich für die Unternehmen Wettbewerbsvorteile gegenüber Konkurrenten, da Potenziale von Technologien optimal ausgenutzt werden können.[1][4] Zur Bestimmung dieses optimalen Zeitpunktes ist allerdings das Aufstellen der S-Kurve von Notwendigkeit. Foster empfiehlt dabei in folgenden vier Schritten vorzugehen[2]:
a) Identifikation technologischer Alternativen
Im ersten Schritt sollte das bisherige Vorgehen zur Problemlösung erkannt und anschließend weitere mögliche Alternativen aufgelistet werden. In diesem Zusammenhang findet allerdings keine Bewertung der Alternativen statt.
b) Identifikation relevanter Leistungsparameter
Nun sollten zuerst relevante Produktnutzergruppen herausgefiltert werden, um folgend deren Leistungsparameter bzw. Ansprüche an das Produkt zu identifizieren. Somit soll eine Verbindung zu technologischen Charakteristika der jeweiligen Technologie hergestellt werden. Es gilt allerdings zu beachten, dass sich die Ansprüche an eine Technologie in der Zeit verändern, aber dass Vergangenheitsdaten als Anhaltspunkt herangezogen werden dürfen.
c) Ermittlung technologischer Leistungsgrenzen
Im dritten Schritt sollten die Grenzen der Leistungsparameter eingeschätzt werden, um somit auch die Grenzen der gesamten Technologie bestimmen zu können. Wichtig ist auch eine numerische Schätzung der identifizierten limitierenden Mechanismen vorzunehmen. Das Ergebnis dieses Schrittes ist für die Praxis von erheblicher Bedeutung, da nun das technologische Entwicklungspotenzial als Differenz aus dem :geschätzten Limit der neuen Technologie und dem heutigen Technologiestand ermittelbar ist.
d) Ermittlung der S-Kurve
Der letzte Schritt befasst sich mit der grafischen Umsetzung. Diese ist mithilfe eines mathematischen Ansatzes möglich. Dazu sollten drei Punkte auf der Kurve gefunden werden. Diese können beispielsweise zwei historische Datenpunkte sowie das berechnete Limit der Technologie sein. Wichtig ist es, den dafür notwendigen Forschungs- und Entwicklungsaufwand zu bestimmen und abzutragen. Abschließend können die Grenzen der Technologie als horizontale Linien eingezeichnet werden, wodurch eine Prognose der künftigen Leistungsperformance unterstützt wird.[5][6][7]
