Kennzahlen oder Messgrößen dienen in Balanced Scorecards zur Messung der Zielerreichung.

Sie sind zwingender Bestandteil einer BSC. In Balanced Scorecards werden neben rein quantitativen Größen vor allem auch strategisch bedeutsame qualitative Größen aufgenommen. Kennzahlen, die Qualitäten messen sollen,  sind  meistens schwerer zu bilden. Daher werden auch häufig zusammengesetzte Indices als Messgrößen verwendet.

Als Faustregel gilt, dass wegen der Dualität von quantitativen und qualitativen Größen, in BSCs etwa doppelt so viele Kennzahlen wie Ziele vorhanden sind.

Das "Balanced" in der BSC ist auch ein Kriterium für die "Ausgewogenheit" in den Kennzahlen. Gute BSCs weisen eine ausgewogene Mischung von sog. Frühindikatoren (leading indicators) und Spätindikatoren (lagging indicators) auf.  Damit ist auch wiederum die Prozessorientierung der BSC Methode zum Ausdruck gebracht. Leading indikators finden sich als Kennzahlen für die Leistungstreiber-Ziele in frühen Stadien der betrachteten Prozesse, während lagging indicators die gewünschten Ergebnisse der Prozesse messen.

Zu den Kennzahlen werden Messwerte in vorgebenen Messintervallen ermittelt. In unserer eigenen BSC Software unterscheiden wir geplante Sollwerte, gemessene Istwerte, Referenzwerte und auch Trendwerte. Festzulegen sind Datenquellen und Messintervalle. Mit der Meilensteinplanung werden Zeitpunkte bestimmt, wann bestimmte Messwerte erreicht werden sollen. 

Unsere Praxisempfehlung lautet hier: Wegen der Übersichtlichkeit sind die Messintervalle möglichst zu standardisieren. Neben besonders wichtigen Kennzahlen, deren Messwerte sehr zeitnah erhoben werden sollten, hat sich ein 3 Monatsrhythmus bewährt.  Zu beachten ist allerdings auch der jeweilige Messaufwand. Messaufwand und Ergebnis müssen auch hier in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Es gilt: "less is more".

 

Hinweis: Wir werden oft nach geeigneten Kennzahlen gefragt. Das Steinbeis - BI vefügt über einen gepflegten Thesaurus von über 600 Kennzahlen und deren Berechnungsmethoden. Generell gilt aber: Wenn Sie die Ziele, deren Erreichung Sie messen wollen, sauber und präzise formuliert haben, fallen die geeigneten Kennzahlen "wie Manna vom Himmel".

Lösen Sie sich also von irgendwelchen Lehrbuchkennzahlen und überlegen Sie selbst, wann ein Ziel erreicht ist und bilden Sie ihre eigene Kennzahl oder ein Kennzahlenbündel.  Bei komplexen Zielen, wie wir sie beispielsweise auf der Kundenperspektive finden, werden i.d.R. Indices gebildet, die sich aus mehreren Unterkennzahlen errechnen. Ein Kundenzufriedenheitsindex ist ein gutes Beispiel.  Auch werden in gut geführten Unternehmen die Mitarbeiter regelmäßig befragt, ob sie zufrieden sind, welche Verbesserungen sie wünschen und, und, und....
Die Auswertung ergibt dann eine sehr gute und valide Kennzahl zum Ziel "Mitarbeiterzufriedenheit verbessern".

Zur Qualität von Kennzahlen verweisen wir auch auf die Kennzahlenseite im Menu "Controlling"
Kennzahlen